Ein schockierendes Zitat 😱 und warum ich meine Kinder und meine Tiere für alles verantwortlich mache, erfährst du in diesem Text.
„Ich habe drei Mal abgetrieben, weil ich überzeugt war, dass es ein Desaster für meine Arbeit wäre. Man hat nur so und so viel Energie in seinem Körper, und die hätte ich teilen müssen. Das ist meiner Ansicht nach der Grund, warum Frauen in der Kunstwelt nicht so erfolgreich sind wie Männer.“, sagte die Künstlerin Marina Abramovic 2016 im Interview mit dem Tagesspiegel.
Ok… harter Tobak, wenn du mich fragst. 😳
Jede Frau sollte natürlich selbst frei entscheiden dürfen, ob sie Kinder haben möchte, oder nicht.
Schließlich ist es ihr Körper, ihr Leben.
Aber sich gegen Kinder zu entscheiden, aus Angst keinen Erfolg mehr zu haben, das ist wirklich traurig.
Es sei dahingestellt, ob Marina Abramovic das wirklich so meinte, wie sie es sagte.
Und ob sie Kinder nur aus diesem Grund nicht wollte.
Die Frage, die ich mir aber stelle ist, ob sie damit Recht hat?
Ist es wirklich so, dass Frauen mit Kindern weniger Erfolg haben?
Zum Anlass des Weltfrauentages, der diese Woche gefeiert wurde, möchte ich dir erzählen, warum ich glaube, dass ich gerade wegen meiner Kinder, den Weg zu meinem Beruf als Künstlerin fand.
Kinder, Tiere, Kunst – Ich will alles!
Es liegt natürlich auf der Hand.
Als Mama hat man weniger Zeit.
Ja, man muss seine Aufmerksamkeit teilen.
Man trägt die Verantwortung für seine Kinder.
Und das erschwert einiges. Macht es aber nicht unmöglich.
Denn sollte man nicht vergessen:
Im Normalfall bekommt eine Frau die Kinder nicht alleine!
Mittlerweile sind wir doch so weit, dass auch Männer einen Teil der Verantwortung übernehmen dürfen.
Und verdammt nochmal. Wir Frauen sollten dies auch einfordern!
Denn was mich betrifft: Ich will alles!
Ich will Kinder und Haustiere (die auch Zeit beanspruchen), und ich will einen Job der mich erfüllt.
Und ich will Erfolg.
Warum sollte dies nicht möglich sein?
Weil ich eine Frau bin?
Ich bin nicht nur Mama, sondern auch Künstlerin!
Ich bin gerne Mama.
Doch gehöre ich nicht zu den Müttern, die ausschließlich in dieser Rolle aufgehen.
Denn ich brauche die Kunst, um glücklich zu sein.
Ich brauche sie, um “Ich” sein zu können.
Und nur wenn ich “Ich” sein darf, bin ich ausgeglichen und kann für meine Kinder da sein.
Als ich Mutter wurde, befürchtete ich dieses “Ich” zu verlieren.
Denn wie sollte das gehen?
Kinder, Haustiere, Haushalt, einen Job im Angestelltenverhältnis und dann noch die Kunst.
Der Schmerz war verantwortlich
Als die Kinder kamen und ich noch im alten Job arbeitete, wusste ich, dass die Zeit für die Kunst schrumpfen würde.
Und so war es auch.
Ich litt sehr darunter und ich kam in einen Zugzwang.
Der Schmerz wurde so groß, dass ich gar nicht anders konnte, wie etwas zu ändern.
Ich konnte gar nicht anders, wie meinen Job zu kündigen, und den Sprung ins kalte Wasser zu wagen.
Ich liebe es so sehr, Menschen mit meiner Kunst zu berühren, sie zu Tränen zu rühren.
Ihre Erinnerungen festzuhalten und Kunst zu schaffen, die ihnen so richtig viel Freude bereitet.
Verkauftes Auftragskunstwerk – Entstehungsjahr: 2022
Kunst, die viel mehr, wie reine Dekoration ist.
Kunst, die Bedeutung hat. Für Menschen.
Es nährt mich. Und das nährt wiederum meine Kunst.
Ich weiß nicht, ob ich ohne meine Kinder die Kraft aufgebracht hätte, die Entscheidung zu treffen.
Ob der Schmerz groß genug gewesen wäre, um den Schritt zu wagen. Wer weiß…
Eines steht auf jeden Fall fest.
Ohne meine Kinder und meine Tiere, gäbe es meine Kunst nicht
Schon als Kind malte ich immer was ich liebte.
Das waren damals Tiere, vor allem Pferde.
Und das hat sich mit den Jahren nicht geändert.
Als ich Mama wurde, malte ich meine Kinder.
Brachte sie auf Leinwand, um Erinnerungen für die Ewigkeit zu schaffen.
Kunstwerk meines Sohnes – Entstehungsjahr: 2015
Menschen wurden darauf aufmerksam.
Und ließen auch ihre Kinder von mir malen.
Als dann unser Familienhund Sammy starb, war es nur logisch, dass ich ihn mit unseren Kindern malen musste.
Zu viel bedeuteten mir diese Momente, die meine Kinder mit Sammy erleben durften.
So konnte ich seinen Tod viel besser verarbeiten.
Und der Platz in unserer Wohnung an dem unser Hund immer lag…
Der nun plötzlich so leer war, und mich jedesmal, wenn ich an ihm vorbeiging, mit den Tränen kämpfen ließ…
Dieser Platz verlor an Bedeutung.
Denn die Bilder, die ich schaffte, brachten uns unseren Sammy wieder ein kleines bisschen zurück.
Kunstwerk meiner Tochter und Sammy – Entstehungsjahr: 2018
Hätte es meine Kinder und unseren Familienhund nie gegeben, dann hätte ich niemals diese Bilder gemalt.
Ich hätte wohl nie dieses Thema für meine Kunst entdeckt.
Die Momente zwischen Kindern und Tieren, die mich so sehr berühren und so viele wichtige Werte widerspiegeln.
Ja, ich bin dankbar dafür.
Ich bin dankbar, dass ich da hingefunden habe, wo ich nun stehe.
Für mich ist schon dies ein wahrer Erfolg und den habe ich meinem Mamadasein zu verdanken.
Doch das ist noch nicht alles, was ich meinem Leben als Mutter abgewinnen kann.
Das Mamasein schenkt mir Fokus für meine Kunst
Die Zeit als Mama ist knapp.
Und immer wieder werde ich gefragt: “Hey Tamara. Wie machst du das? Wie findest du die Zeit neben der Kunst, regelmäßig für Facebook, Instagram, deinem Newsletter und Blogs zu schreiben? Fotos zu machen, Videos zu schneiden, u.s.w.?”
Und ich sage dann immer nur: “Ich arbeite einfach konzentriert. ☺️”
Ja, das alles bedeutet viel Arbeit.
Und ja, manchmal wünschte ich mir mehr Zeit dafür zu haben.
Doch wäre meine Zeit nicht so knapp, würde ich vielleicht nicht alles so penibel planen und so fokussiert und unabgelenkt arbeiten.
Vielleicht würde ich mehr trödeln.
Das Mamasein hat mich gelehrt meine Zeit sehr wertschätzend zu behandeln und sie mir gut einzuteilen.
Du denkst das war’s jetzt aber?
Nein, eine Sache gibt es noch, die Kinder so wertvoll sein lässt.
Kinder inspirieren!
Ist dir das auch schon passiert?
Dein Kind fragt dich etwas, und du denkst dir: “Ja, genau… daran habe ich viele Jahre lang nicht gedacht.”
Man nimmt plötzlich wieder Dinge wahr, die schon seit längerer Zeit vergessen waren.
Kinder bringen uns bei, wieder mehr hinzuschauen.
Blümchen, die mir meine Tochter einmal ins Atelier brachte.
Dinge wieder bewusster wahrzunehmen.
Sie entschleunigen das Leben.
Ob man will oder nicht.
Und das ist das Schöne an ihnen.
Ihre Purheit, ihre Ehrlichkeit, ihre Unvoreingenommenheit!
Wie inspirierend ist das?
Es ändert den Blickwinkel auf das Leben.
Findest du nicht?
Oh, wie traurig wäre es doch, hätte ich diese Inspiration niemals erfahren dürfen.
Fazit
Erfolg ist wohl relativ.
Für mich bedeutet Erfolg, das zu tun was ich liebe und davon leben zu können.
Und trotzdem noch Zeit für mich und meine Familie zu finden.
Ich glaube, das ist definitiv auch mit (oder in meinem Fall vielleicht sogar wegen) Kindern zu schaffen.
Davon bin ich überzeugt!
In einer Sache herrscht jedoch auf jeden Fall noch Nachholbedarf.
Und das ist die gerechte Verteilung der familiären Aufgaben zwischen Frau und Mann.
Dies gilt nicht nur für Künstlerinnen.
Denn nur mal zum Nachdenken:
Welchem Mann wird schon vorgeworfen, er würde seine Karriere gefährden, wenn er Kinder in die Welt setzt?
Diese Woche war “Weltfrauentag”.
Und auf der Welt herrscht immer noch sehr viel Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern.
Ich hoffe dies gehört irgendwann der Vergangenheit an.
Und, dass sich Frauen, nicht aufgrund ihrer Karriere, gegen Kinder entscheiden müssen.
Möchtest du mehr über mich als Mama und Künstlerin und meiner Kunst erfahren?
Diesen Blogartikel habe ich für die Blogparade zum Weltfrauentag – Frauen und Mütter im Business von Lena Busch geschrieben.
Kommentare
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Maria
Hallo Tamara!
Es ist mir erneut ein Bedürfnis dir mit zuteilen, dass nicht nur deine Bilder sensationell sind, sondern auch deine Schreibweise; du schaffst es mit deinen Worten sehr bedacht und sensibl um zugehen. Ich wünsche dir alles Gute und geh so wie du dich gibst und bist deinen Weg.
Sei herzlich gegrüßt
Maria-
Tamara
Oh, wow, Maria! Vielen lieben Dank für dein Kompliment. Es freut mich sehr, dass du mich gerne liest. ☺️
Ganz liebe Grüße.
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Anonymous
Ein wunderbares statement… und eine wunderbare hommage an deine Kinder,die Kunst und das Leben💖
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Liebe Tamara, das hast du so wunderschön geschrieben, dein Text berührt mich.
Und mir geht es genauso. Ohne mein Kind wäre ich nie zu meinem Traumberuf gekommen und ohne das Kind wäre mir nicht klar geworden was ich wirklich will, was meine Prioritäten sind und wie wichtig mir Erfüllung im beruf ist. Dafür bin ich so dankbar.-
Tamara
Liebe Regina. Wie wunderbar, dass es dir genauso geht. ❤️ Ja, die Erfüllung im Beruf. Ein wahrer Krafttank für den Alltag!
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